Wie war Makkhi, der Film aus Indien über einen Liebhaber, der als Fliege zurückkehrt, um sich an seinen Mörder zu rächen?
Für mich ganz klar mein persönlicher Höhepunkt auf dem Fantasy Filmfest – aber ich mag auch Bollywood-Filme (oder je nach Region auch Kollywood bzw. Tollywood). Sicher – ein nicht unbeträchtlicher Anteil dieser Produktionen sind hoffnungslose Schnulzen, die kaum erträglich sind. Aber man darf nicht vergessen, dass -ähnlich wie im japanischen Anime-Kino- es einfach jedes nur erdenkliche Genre auch als Bollywood-Variante gibt – und dann wird das ganze plötzlich phänomenal, mitreißend, genial, durchgeknallt oder einfach nur surreal.
Bollywood-Filme sind Familien-Events. Sie sind meist laut, bunt, krachend, brüllend-komisch und vor allem unfassbar unbeschwert. Bollywood dreht Kino ohne westliche Regeln. Die Storys sind häufig unlogisch, unglaubwürdig oder schlicht lächerlich. Das ganze wird ausgeglichen über spontante Tanz- und Musikeinlagen mit viel Bewegung und Rhytmus, die aus jedem Film ein beschwingtes Fest machen – selbst aus den Actionkomödien wie Makkhi. Am Ende bleibt das Gefühl fast schon eines Independents, der irgendwo zwischen Robert Rodriguez und Roger Vadim liegt und mit der Einhhaltung indischer Konformitäten ständig westliche Erzählrhytmen bricht und allein deswegen schon keine Minute langweilen kann.
Tatsächlich habe ich mich bei Makkhi keine Sekunde gelangweilt. Von der ersten Sekunde an hab ich mir gewünscht, dass dieses Feuerwerk an Unfassbarkeiten einfach nicht aufhören möge. Der Film überrascht bis zum Schluss – nicht durch seine Story, sondern durch die Tatsache, dass jede Schnappsidee konsequent in Szene gesetzt wurde. Beim Abspann konnte ich am Ende nur noch fassungslos (und begeistert) den Kopf schütteln. (Hört euch einfach Live-Reaktionen vom Ende des Films hier an und stellt euch dabei Bollywood-tanzende Fliegen vor (und potenziert diese Idee dann mal 3).
Film demnächst bei Rapid Eye Movies!