Was du triffst ist die Abfindung für Freundlichkeit. Wo du hinein fällst, ist ein Labyrinth aus Traurigkeit. Was dich verzehrt sind rachsüchtige Gedanken. Warum klingt das auf japanisch eigentlich immer noch verdammt gut? Kurzes Resümee: So richtig einordnen kann ich Higurashih no Naku Koro ni noch nicht. Die Anlehnung an Elfen Lied ist jedenfalls geringer als zunächst gedacht. Eher erinnert mich die Serie um das verlassende Bergdorf an eine Mischung aus Miike-Filmen, Twin Peaks und täglich grüßt das Murmeltier. Higurashi ist damit zwar durchaus ein Charakterstück, aber es interpretiert zumindest für meinen Geschmack deutlich weniger sozialkritisch und gewagt als Lynn Okamotos Elfen. Dafür besticht Higurashi mit einigen durchaus gelungenen Wendungen auf der reinen Storytelling-Ebene und ist dadurch nicht ganz so direkt und durchaus vielschichtig. Worauf die Zikaden in dieser Serie eigentlich wirklich hinaus wollen, ist mir noch nicht so recht klar. Am Ende wird sich entscheiden, ob die doch relativ umfangreiche Serie, die auch nicht ganz immer frei von Längen oder zumindest geringem Tempo ist, das hält, was mir der Vorspann seit 14 Folgen verspricht. Sehr gut möglich, dass die bisherigen Folgen im späteren Verlauf doch noch einen deutlich tieferen Sinn kriegen, der über die reine Geschichte noch hinausgeht.
Update: Und kaum guck ich ein paar Folgen weiter steigert sich die Serie tatsächlich nochmal ein ganzes Stück. Die letzten 8 Folgen werden hoffentlich noch spannend.
Ich bin mit der zweiten Staffel durch und bin, nachdem sich alles gesetzt hat, ernsthaft geplättet.