Währungs-Monopol und seine Risiken

Das ist Bernhard von Nothaus. Er wurde von den amerikanischen Justizbehörden wegen Geldfälscherei und Verschwörung gegen den amerikanischen Staat verklagt. Was hat von Nothaus gemacht? Er betrieb in den USA eine Art Münzkontor – wie viele andere Firmen auch (z.B. in Deutschland das Bayerische Münzkontor). Dort konnten sich interessierte Münzsammler sogenannte „Liberty Dollars“ kaufen. Von Nothaus sprach damit aus Marketingsicht genau das Hauptbedürfnis für Münzfetischisten an: Die Angst vor einer Inflation und die Wertwahrung durch Münzen, die mit Gold oder Silber gedeckt waren. Der Liberty Dollar war es. Es waren schlicht und ergreifend nichts weiter als Münzen in Silber oder Gold. Genau wie es Schmuck in Silber oder Gold gibt, gab es bei Liberty Dollars eben Silber und Gold in runde Scheiben gepresst. Auf den Münzen selbst stand der Gegenwert in Dollar. Natürlich war dieser Wert nicht fest, da der Gold- und Silberkurs zum Dollar  natürlich schwankt. Durch den fortlaufenden Höhenflug der Edelmetalle wurden die Münzen tatsächlich also immer mehr wert – halt genau das, was Münzsammler an Hartgeld so reizt. Nichts besonderes und es wird sei Jahrzehnten so gemacht. Nun wurde von Nothaus verklagt. Warum? Eine ältere Dame hatte vor 8 Jahren eine 10-Liberty-Dollar-Münze als Zahlung akzeptiert, weil sie sie -so die Aussage- für eine „echte“ Dollarmünze der US-Notenbank FED hielt. Dies diente den Geschworenen als Indiz, dass von Nothaus Geldfälscherei betrieben hatte. Es stimmt natürlich, dass die Münzen einen Dollar-Wert abgebildet haben (was nebenbei gesagt, auch völlig üblich ist. Es wäre ja auch nicht verboten, mit einer Goldkette herum zu laufen, die den Kaufwert der Kette aufgeprägt hätte). Und es stimmt auch, dass von Nothaus seine Kunden ermunterte, anstatt dem Notengeld mit seinen Münzen zu bezahlen. Auch dagegen spricht nicht wirklich etwas, denn durch die Deckung mit Gold oder Silber sind die Münzen natürlich auch etwas wert. Wenn ein Händler Gold oder Silber in Zahlung nehmen möchte – warum nicht? Im Gegensatz zum immer wertloserem Notenbank-Geld wird der Liberty Dollar proportional zur Inflation bzw. dem Goldpreis immer mehr wert. Das 10-Dollar-Silber der ältere Dame von oben ist mittlerweile 45-Dollar wert. Schwer zu glauben, dass man sich deswegen getäuscht fühlen soll. Das gleiche gilt für das Design der Stücke, die nicht wirklich an das reguläre Zahlungsmittel erinnern. Auch behauptet der Liberty Dollar nicht, offizielles Zahlungsmittel zu sein. Trotzdem haben mehr und mehr Händler auch diese Münzen als Zahlungsmittel akzeptiert – warum auch nicht: Der steigende Kurs verspricht ja auch immer wertvoller werdendes Geld. Wenn der Liberty Dollar Falschgeld sein soll, dann wäre das auch der Disney Dollar, Schecks oder jede Art von Gutschein. Es vermehren sich deswegen Gerüchte, dass der US-Staat durch die drohende Inflation (manche rechnen langfristig mit einer Hyperinflation) gegen den immer erfolgreicher werdenden Liberty-Dollar vorgehen musste, um seine eigene, immer wertloser werdende, Währung zu schützen. Dafür spricht auch die Anklage der „Verschwörung gegen den Staat“. Und vielleicht stimmt das sogar – den die Münzdrucker sehen sich natürlich als eine Alternative zum normalen Notenbank-Geld. Das ist aber auch eine Freiheit, die jedem Menschen belassen sein muss.  Wenn ich heute dem Euro nicht mehr traue, darf mir niemand verbieten, mich mit Gold einzudecken, um mein Hab und Gut über eine drohende Inflation hinweg zu retten. Das FBI bezeichnete ihn nun als „inländischen Terrorist“ und das zeigt für mich eher das wahre Gesicht dieser Aktion. Von Nothaus ist eher eine Art Peace-Hippie denn ein Mensch, von dem eine Bedrohung ausgeht. Von seinem Alter ganz zu schweigen. Allein diese Bezeichnung, um den Menschen mundtot zu machen, ist bezeichnend für das, zu was es in der Post-9/11-Ära in unserer geschüttelten Weltwirtschaft schon gekommen ist. Wir erinnern uns: 1933 hatte die US-Notenbank alle US-Bürger vom Gold enteignet („Goldverbot“) um es als Währungsreserve auszuschließen und die Leute zur Nutzung der Banknoten (die mittlerweile nicht mehr vom Gold gedeckt sind) zu zwingen und damit Kontrolle über die eigene Inflation zu haben. Einige Analysten wie Peter Schiff sind sich sicher: Die Hyperinflation kommt und die Regierung möchte deswegen auch diesmal wieder alles unternehmen, dass die Leute sich nicht komplett ins Gold stürzen und damit den Dollar dem Genickschuss geben. Ich lass das mal so stehen und jedem seine eigenen Gedanken darüber machen, warum so jemand wie von Nothaus wirklich ein solches Verfahren angehängt wird. Noch ist nicht entschieden, ob er in Berufung geht. Ansonsten drohen im bis zu 15 Jahre Knast. Für den alten Mann ist das lebenslänglich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert