EU-Conspiracy Week (III): Protest im Parlament

Viele Verschwörungstheoretiker glauben, die Europäische Union sei mit Nichten eine demokratische Vereinigung, die in erster Linie die Abschaffung von Grenzen und die Absicherung gegenüber Krieg auf europäischen Boden durch partnerschaftlichen Zusammenschluß zum Ziel hat, sondern in Wahrheit die Einführung einer faschistischen, zentralistischen Diktatur nach Sowjetunion-Vorbild sei. Langfristig wolle die gleiche Elite diese Gleichschaltung aller Länder und Abschaffung derer Souveränität auch gegen den Willen der Bevölkerung herbeiführen, eine EU-Armee aufbauen und gleichzeitig die kompletten demokratischen Strukturen möglichst großflächig abschaffen, damit der Wille des Volkes nicht mehr beachtet werden müsste. Dies käme schließlich der Tyrannei gleich – sie würde der Bevölkerung nur anders verkauft.

Die EU hat’s nicht gern, wenn jemand die EU-Idee in Abrede stellt. Irgendwo ist das ja auch verständlich, schließlich will sich das Konstrukt ja auch irgendwie am Leben erhalten. So tut die EU alles, um die Entscheidungen für sich zu beeinflussen: In Irland finanziert sie die Kampagne für das JA zum Referendum. Mit dem Jean Monet Programm unterstützt sie Akademiker und Professoren, welche die europäische Sache ihren Studenten nahebringen ebenfalls in finanzieller Hinsicht (dazu morgen ein Beispiel). Die Politker erhalten vor der Sitzung Flugblätter oder PR-Giveaways, um sie zu einer bestimmten Sache positiv zu stimmen (z.B. hier ab Minute 4).

Da kommt es natürlich nicht gut, wenn auch unter den Parlamentarieren die EU garnicht mal so positiv wahrgenommen wird. Am Tag bevor Gordon Brown die EU-Verfassung unterzeichnet, gehen selbst einige MEPs auf die Barikkaden. Das spannende an der Sache ist, dass das nicht nur die bekannten EU-Skeptiker sind, sondern sogar die Leute, die aus Parteilinien-Druck dafür gestimmt haben. Sowohl das Rechte als auch das Linke Lager protestiert, sowohl Opposition, wie Regierende. Parlamentarier reißen die Plakate ihrer Parteikollegen wutentbrannt ein. Die EU-Komissionäre, die das ganze entscheiden, möchten das aber auf keinen Fall auf Band haben.

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