Cambridge Analyticas großer Hack

Auf Netflix wurde vor kurzem Karim Amers und Jehane Noujaims („Startup.com“) Dokumentation rund um Cambridge Analytica veröffentlicht. CA hatte die Wahlen von Trump und den Brexit maßgeblich beeinflusst und mit Methoden des Information Warfare an allen Wahlforschern vorbei für den Sieg der beiden Underdog-Lager gesorgt. Aber auch bei Wahlen in Trinidad-Tobago, Brasilien oder Italien war CA eine gern genutzt Agentur.

Wer die Arbeit von Cambridge Analytica schon länger verfolgt erfährt durch die Doku nicht wirklich etwas neues und wer davon noch nichts weiß muss sich ein wenig durch recht fragmentiertes Dokumentationsmaterial arbeiten, um das große Ganze und die konkrete Vorgehensweise beim Election-Targeting zu verstehen. (Vermutlich gibt Benedict Cumberbatchs „Brexit: Chronik eines Abschieds“ da sogar noch den besseren Einstieg in das Thema, v.a. wenn man bedenkt, dass Dominic Cummings seit Boris Johnson wieder im Geschehen mitmischt…)

Trotzdem ist die Doku sehenswert, weil sie mehrere maßgebliche Protagonisten begleitet, darunter v.a. auch Brittany Kaiser, die quasi ein zentraler Whistleblower von CA ist und schon lange argumentiert, dass Daten in Wahlen so radikal manipulativ eingesetzt werden können, dass man Methoden von CA eigentlich nur als klassische Psy-Op-Kriegswaffe definieren kann. Wer Netflix hat und sich für das Thema interessiert, sollte mal reinschauen.

Ein Gedanke zu “Cambridge Analyticas großer Hack”

  1. Guter Hinweis, danke. Ich hab die Doku gesehen, aber ich denke, das ist zu tough für die meisten, die sich noch in dem Glauben wiegen, dass Passwörter, Accounts und ähnliches von Menschen Erdachtes ein Schutz der Privatspäre sind. IT- Leute wissen um diese Fakten wahrscheinlich ohnehin. Meine persönliche Meinung:wir brauchen individuelle AI-Programme, unsere Hardware- und Software-Inputs und Outputs verwalten und sich selbst als Torwächter oder Admin weiter entwickeln.Übrigens: Inhalte privater Natur sollte man ohnhin nicht dem Internet anvertrauen. Social Media und Chats sind nur dazu da, Eigenwerbung für kommerzielle Zwecke zu betreiben, und offen für jeden, der etwas über jemanden wissen möchte. Sie sind nichts weiter als der Nachfolger des alten Retailvertriebs und seiner Marktforschung.

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