NationalParkWelten

Die Frage, warum man eine Themenausstellung zum Thema „Nationalpark Hohe Tauern“ quasi fast *NEBEN* den Hohen Tauern baut, wo man doch quasi einfach vorbeischauen könnte, mag einen zunächst beschäftigen. Tatsächlich ist die Indoor-Attraktion wohl in erster Linie Ersatzprogramm für schlechtes Wetter – oder für Leute, die wie ich eigentlich eher auf der Durchreise sind und noch was kleines mitnehmen wollen. Da ich eine Freikarte hatte und mich für das neue 360°-Kino interessierte, habe ich dort kurz einen Zwischenstopp eingelegt.


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Die „NationalParkWelten“ sind gelungen. Es ist eine hübsch gestaltete Einrichtung mit viel Möglichkeiten zum Mitmachen und einer guten Bandbreite an Ideen. Den neuen Medien verschließt man sich auch nicht – beispielsweise gibt es auch ein 3D-Kino.

Ziel war natürlich primär das „Nationalpark 360°“. Schon lange war ich in keinem 360°-Kino mehr und ich hab mich gefreut, dass diesem Medium mal wieder ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Gezeigt werden, natürlich, Bilder aus dem Nationalpark. Manchmal etwas kitschig -klar- aber durchaus sehenswert. Der Dome ist groß und das Betrachten der Szenen funktioniert – am besten, wenn die Kamera mal nicht starr steht sondern auf Wasser fährt oder sich das Bild dreht. Schnell entsteht der Eindruck, die ganze Kapsel würde sich mitdrehen. Mir hat’s Spaß gemacht.

Wirklich schön: Unterhalb der Sichtkuppel befindet sich ein Making-Of-Zentrum mit Erklärungen zur Entstehung des Films. Bitte in Zukunft mehr davon!

Ausstellungen, die sich mit Wissensvermittlung (oder wie hier zusätzlich mit Marketing) beschäftigen, sind auf Entertainment-Seite ja immer so ein zweischneidiges Schwert. Integriert man moderne Erlebnispark-Technologie kommt schnell der Vorwurf auf, man würde den eigentlichen Inhalt dem kurzzeitigen Thrill opfern und den Leuten das eigentlich „wahre“ Erlebnis gegen Kunst verkaufen – gerade in Europa. Ein 3D- und 360°-Kino sind da ohne Zweifel richtige Schritte, da sie von einem breiten Publikum als Wissensmedium bereits akzeptiert sind. Manche Einrichtungen, wie der etwas lieblose Lawinendome, dessen Sinn und Zweck sich auch anderen Besuchern nicht so erschloßen hat, sind dagegen noch verbesserungswürdig – da gäb’s bestimmt bessere Umsetzungsmöglichkeiten – und wenn es nur der berühmte Drehrollen-Effekt ist. (Und wer weiß – vielleicht gibt’s irgendwann ja auch einen Indoor-Log-Flume – wäre zum Thema Alpenbach ja geradezu prädestiniert und verhindert in meinen Augen überhaupt nicht die Möglichkeit einer Wissensvermittlung.)

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