Hugo Cabret

Famoser Einstieg von Grandioso-Regisseur Martin Scorsese in die Familienunterhaltung. Was sich für mich zunächst als etwas trivialer Henry-Butter-Klon anfühlt und einem bei den teilweise völlig Scorsese-unüblich grottenschlechten (oder zumindest grottenschlecht lokalisierten) Dialogen sauer aufstößt, endet in einer herzlichen Hommage an das Kino im Allgemeinen und George Melies im Speziellen. Die gelungene Vermischung von realem Fakt und kindlicher Fiktion macht in ihrer Doppelbödigkeit den Reiz für jeden Kinoenthusiasten und Freund der Früh-Film-Ära aus – für allen anderen ist es, neben einem perfekten Valentinstag-Film, ein (leider vielleicht manchmal etwas zu bemühter) Grundkurs in Filmmagie – die sich allein aus Hommagegründen alles, was das Filmvermögen an Emotionen hervorrufen kann, erlauben darf, ohne zu aufgesetzt zu wirken.

Verkleidet wird das Werk in eine unfassbar kitschige und dennoch stimmige Kulisse Paris in warmen Farben, die perfekt in die kalte Jahreszeit passt. Wenn sich der 3D-Effekt dann auch noch als integraler Bestandteil der Hommage rechtfertigt und dank tausender tanzender Schneefloken, Staubpartikeln und duzender atemberaubender Kamerafahrten mitreißt ohne zu entreißen, dann hat der große Scorsese -erneut- einen großen Film gemacht, der mich am Schluß doch noch überzeugt hat. Ein Film von einem Kinoliebhaber, für Kinoliebhaber.

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