Möllemann-Conspiracy-Days (IX): Cui bono?

Ein durchzumachende Nacht im Büro erlaubt mir leider nicht mal ansatzweise, die Conspiracy Days zu dem Abschluss zu bringen, die sie verdient hätten. Machen wir aus der Not eine Tugend und überlassen es dem geneigten Leser, sich selbst ein Urteil zu bilden. Letztendlich ist es nicht allzu schwer, die verschiedenen Aspekte gegeneinander abzuwägen. Diese Serie behauptet nicht, dass es Mord war. Sie zeigte Gründe, weshalb die offizielle Version alles andere als wasserdicht ist. Zu einer anderen Zeit vielleicht mehr dazu – als letztes aber noch das cui bono: Wem nutzt denn ein Mord überhaupt? Ès macht keinen Sinn, über Mord zu philosophieren wenn wir nicht ansatzweise ein Motiv dafür haben. Zugegeben: Motive für den Selbstmord waren schnell gefunden. Zu Möllemann gepasst haben sie nicht. Wir erinnern uns erneut: Auch die Familie Möllemann spricht von Mord. Frau Möllemann selbst hat vor dem Fallschirm-Sprung einen Warnanruf erhalten. Grund genug, das Motiv des Selbstmordes anzuzweifeln? Was wäre aufgedeckt worden, wenn Möllemanns Fall nach Aufhebung seiner Immunität richtig untersucht worden wäre? Was hätte Möllemann womöglich noch am selben Tage ausgesagt? Könnte etwas in diesen Akten gelegen haben, was anderen Leuten nicht passt? Etwas von der Rüstungsindustrie vielleicht, in der Möllemann verwickelt war? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass der Fall nach seinem Tod abgeschlossen wurde. Für die Taten Toter interessiert man sich nicht. Und so bleibt es nur den Verschwörungstheoretikern den Fall Möllemann weiterhin in Frage zu stellen – und den Medien, die Sache so weit wie möglich unter den Tisch zu kehren, bis die Geschichte niemanden mehr so richtig interessiert. Oder?

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