Conspiracy Files 8: Zeitgeist

Verschwörungstheoretiker behaupten, die Realitäten, die von den Verschwörern geschaffen würden, seien durch Gehirnwäschen bzw. Gehirnmanipulation geschaffen. Es werden Geschichten in die Köpfe der Menschen gepflanzt, welche mit dem eigenen Dasein verwoben werden. Ein Kollege nahe des Geheimdienstes sagte einmal zu mir: Die einzige sinnvolle Methode der Gehirnwäsche ist es, Fakten auf Fakten auf Fakten der Bevölkerung vor die Füße zu knallen. Und wenn es keine Fakten gibt, was laut den Verschwörungstheoretikern häufig der Fall ist, dann verkauft man einfach irgendwas als Fakten. Ist die eigentliche Integrität damit lange genug unter Beschuss, gibt das Indviduum seine Skepsis oder persönlicher Realitätswahrnehmung auf und adaptiert die Faktenlage – sie ‚glaubt‘ in Zukunft an diese. Es ist mittlerweile hirnphysiologisch erwiesen, dass eine einmal festgesetzte Geschichte nur sehr schwer wieder umzuprogrammieren ist. Mein Kollege verglich das mit Existenzangst: Jede Umprogrammierung bedinge zwangsweise die Aufgabe der bisherigen Existenz. ‚Das ist ein bischen wie sterben und daher extrem schwer zu verarbeiten.‘ ‚Gleiches mit Gleichem begegenen‘ muss sich Autor Peter Joseph bei der Erschaffung seines Films ‚Zeitgeist‘ gedacht haben, den es mitlerweile in über 23 Sprachen gibt. Ein nahezu One-Man-Project, welches versucht, über Gehirnwäsche-Methoden die Umprogrammierung der eigenen Realität zu erzeugen. Jeder ‚Fakt‘ wird dabei auf der Webseite per Quellenangabe belegt. Ich warne vor dem nicht ganz un-subversiven Unterton des Streifens, der in erster Linie nur eins will: Die Aufgabe der eigenen Existenz, der eigenen Vergangenheit und eigenen Glaubens (sprich, des alten Zeitgeistes) und die Akzeptanz einer neuen Realität (also der vom Film proklamierte Zeitgeist). Ich will ihn aber trotzdem nicht vorenthalten. Wir wissen wenig über den Film und seine Macher und viele seiner Aspekte stehen in der Diskussion. Ich kenne einige Fälle, bei welcher der Film Leute zum massiven Nachdenken bewegt und ein paar wenige, wo wirklich eine Realitäts-Verschiebungsphase eingetreten ist. In dieser Hinsicht hat der Film seinen eigentlichen Zweck erfüllt – und das macht ihn und seine Medienwirksamkeit nicht uninteressant. Hier mit deutschen Untertiteln, per Button abschaltbar. Das lange, 10-minütige Intro durchhalten:

Ein Fortsetzung für Oktober angekündigt.

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