Möllemann-Conspiracy-Days (III): Der Ärger mit dem Cypres

1. Theorie: Die heute kolportierte Meinung in den Massemedien ist, dass es Selbstmord war. Welchen Grund sollte Möllemann für einen Selbstmord gehabt haben? Die Medien sprechen von einem zu hohen Druck: Gegen Möllemann wurde wegen Steuerhinterziehung verhandelt – am Tag des Todessprung wurde seine Immunität aufgehoben und seine Büroräume durchsucht. Wer den streitsamen Politiker etwas näher verfolgt hat, dem kommt das vielleicht etwas spanisch vor. Jeden Tag trifft es hunderte von potentiellen Steuersündern – sich deswegen in den Selbstmord zu stürzen wirkt auf mich erst mal unglaubwürdig. Zu den Gründen: Wie die SZ berichtete, wurde bereits über das Ende des Verfahrens gegen Möllemann verhandelt. Damit wäre es überhaupt nicht zu einer öffentlichen Hauptverhandlung gekommen. Möllemann hätte zahlen können und die Sache wäre gegessen gewesen. Doch Möllemann weigert sich. Warum tat er das? An welche Bedingungen war der Abschluss des Verfahrens wirklich geknüpft? So oder so: Das laufende Verfahren war Möllemann bereits seit Monaten bekannt. Die Aufhebung der Immunität dürfte für ihn kaum überraschend gekommen sein – er hat dieser selbst in die Arme gearbeitet. Möllemann hatte den Sprung eine Woche vorher bei Christiansen angekündigt. Und dabei auch großspurig versichert, dass sein Arzt ihm den Sprung jetzt endlich wieder erlaubt habe. Die Frage dabei ist: Wenn Möllemann eh willentlich in den Tod springt, warum lässt er sich dann vorher noch von seinem Arzt durchchecken? Will er sicherstellen, beim Todessprung auf alle Fälle durch den Aufprall und nicht durch einen Herzinfarkt im freien Fall zu sterben? Für einen Selbstmord die Zustimmung des Arztes einzuholen ist jedenfalls merkwürdig – zumindest wenn es sich nicht um eine Spontanreaktion handelte, die zur Nutzung des Trennkissens führte. Zumindest eine Spontanreaktion während des Fluges kann der Selbstmord aber ja nicht gewesen sein, denn Möllemann musste bereits vorher dafür sorgen, dass der Sicherheitscomputer am Fallschirm aus gewesen war. Wenn Möllemann also am Morgen des Todestages wirklich wegen des (schon seit Wochen) gegen ihn laufenden Verfahrens das Muffensausen bekam, musste er das Cypres noch im Flugzeug ausschalten. Genau dem widerspricht nun aber der Springerkollege, der vom ARD-Brennpunkt noch am Abend des Todestages interviewt wird. Es ist unter Springern üblich, die Sicherheitssysteme gegenseitig vor dem Sprung zu checken. Dieser Springer gab demnach an, er habe das Cypres gecheckt. Und es sei definitiv an gewesen. Wie die Ermittlungsbehörden versuchen, diese Aussage später unter den Tisch zu kehren, werden wir später noch sehen. Denn genau darum wird es beim Mordmotiv am Ende gehen: Hat Möllemann den Computer wirklich selbst ausgemacht und das Trennkissen gezogen? Eigentlich hätte man diese Frage bereits am Todestag leicht dingfest beantworten können: Denn –was die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß- die Kollegen haben den Todessprung von Möllemann per Videokamera aufgenommen. Doch ist an jenem Abend nicht nur dieses Beweisvideo nicht zugänglich, auch ein Metallteil von Möllemanns Fallschirm ist wie vom Erdboden verschwunden….. und der Cypres-Computer!

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