„Fuck! Mir fehlen vier Dildo-Guns!“

„Ist eh gleich vorbei, das Spiel. Kevin braucht nur noch einen Zug.“ – „Gut, dann wart ich noch kurz und dann können wir ja nachher noch eine Runde Smallworld spielen.“

Wenn Ivo geahnt hätte, dass wir zu dem Zeitpunkt gerade vielleicht mal die Hälfte der Spielzeit von „Die Sternenfahrer von Catan“ durch hatten… ein geradezu unfassbares Finale. Ein Beispiel:

Die gelbe Figur auf dem Siegespunkt-Feld ist Basti.

Der Looser.

Der Retter.

Zu diesem Zeitpunkt ist er von einer soliden Position in der Führerriege in die Hartz-4-Region des Spielebrettes zurückgefallen. Nicht mal ansatzweise mehr Aussicht auf Sieg. Doch wer aufgibt, verliert. Zu diesem Zeitpunkt hat er all sein Hab und Gut (und damit nahezu alle bis dahin erspielten Siegespunkte) verspielt, nur um die führende grüne Kriegsflotte an dem quasi fast 100% sicheren Sieg im nächsten Spielzug zu hindern. Dabei gab es eine freundschaftliche Verbrüderung mit der zu diesem Zeitpunkt kampfunfähigen roten Armada, welche ihm ihrerseit alles Hab und Gut zu günstigsten Handelskonditionen zur Verfügung stellte, um sie durch die bessere Ausgangsposition der gelben Flotte den grünen Gnomen wie Steine in den Weg zu werfen.

Was für ein unfassbares Balancing eines Brettspieles, das mit Hilfe dieser Alliertenkonstellation, absolut verrückten Deals mit der Bank, mehreren Piraten und perfekt abgezählten Angriffsrouten es erlaubte, dass es gefühlte Stunden später plötzlich so aussah:

Zugegeben, zu diesem Zeitpunkt war Basti nicht mehr mit rot befreundet. Die Aufholjagd war aber noch nicht zu Ende. Fast bepisst vor Ironie haben sich die gelben Sternenfahrer, als sie einige Zeit später durch weiteres Taktieren dieses Bild provozieren konnten:

Gewonnen hat fairerweise am Ende dann doch zwar Partei grün, wobei die Gewinnerin der Herzen natürlich eigentlich die hübsche „Lady in blue“ war. Rot war dafür Taktikpartner Nummer 1, der das Spiel durch waghalsige Alles-oder-Nichts-Koalitionen bereicherte.

Was für ein spaßiger Abend. Ich hatte noch nie so viel Freude beim gemeinsamen intrigieren, koallieren, strategieren. Gut für Ivo, als er etwa bei Halbzeit mit den Worten „Äh, ich glaube, das dauert bei Euch doch noch etwas länger“ den Abflug gemacht hat. Denn der Satz „beim nächsten Mal gewinnt grün (oder blau) aber ganz bestimmt…“, den haben wir wirklich ziemlich, ziemlich häufig gehört.

Freue mich schon aufs nächste Mal. Macht Spaß, und man lernt wie immer sehr viel über Spielmechanik – das hilft uns Allen ja auch gut im Job. Two Dildo-Guns up!

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