hellofresh.de – erster Test

Hatte einen Gutschein von hellofresh.de, dem Kochabo-Klon aus dem Hause Samwer (siehe hier) – also hab ich mir gedacht, ich probier die Sache einmal aus.

Das Prinzip: hellofresh liefert vorportionierte Wochen-Kochboxen inkl. Rezepte. Geliefert wird durch einen Lebensmittelkurier in einer gekühlten Box, in der alle benötigten Lebensmittel sortiert und bei Bedarf verpackt abgelegt sind. Im April kam meine erste hellofresh-Lieferung an.

hellofresh verspricht „frische und hochwertige Zutaten“. Der Ersteindruck war hier in Ordnung. Lediglich das Fleisch ist abgepackt (und war bei der Anlieferung noch gut gekühlt), Obst und Gemüse befanden sich offen im Karton und rochen erfreulich frisch. Neben einer Entenbrust und Bartwürsten gab es Tomaten, Reisbandnudeln, Frühlingszwiebeln, mehrere Knoblauchzehen und Sojasaucen, Staudensellerie, Ingwer, Schalotten, Pinienkerne, Basilikum, Rucolasalat, eine Semmelbrösel-Mischung, Kohlrabi, Kartofeln, Salbei, eine Packung Orzo sowie eine Karotte und eine Gurke. Erfreulich: Beim Parmesan wurde echter Parmigiano-Reggiano geliefert, kein einfacher Padano. Schade jedoch: Der Parmesan ist bereits gerieben. Die Menge liegt manchmal etwas über dem, was in den Rezepten vorgegeben wird – man hat also im besten Fall sogar noch ein wenig Restware „über“.

Angeblich verwendet hellofresh zu rund 60% Bio-Produkte. Aha. Welche Ware genau das ist, lässt sich aus der Box jedoch in keinster Weise nachvollziehen. Da die Boxen zudem wohl von den Lebensmittellieferanten vor Ort bestückt werden, ist das denke ich auch kaum sicher zu stellen. Meine Vermutung ist, dass dort durch steigenden Kostendruck die Gefahr, Nicht-Bio-Produkte zu erhalten, eher noch steigt. Auf der verpackten Entenbrust und den Bratwürsten war jedenfalls kein Bio-Siegel abgebildet – mindestens hier gehe ich also von herkömmlicher Ware aus. Trotzdem insgesamt ein positiver Eindruck, zumal als Verpackung praktisch nahezu vollständig auf Plastik o.ä. verzichtet wird: Alles befindet sich schön sauber sortiert in starken Papiertüten und Umweltkartons.

Zum Kochen: Ich habe die 3-Mahlzeiten-Box gewählt, somit befinden sich in der Box drei Rezeptvorschläge: Ofentomaten-Gratin, Orientalische Entenbrust, Bratwurst auf Salbei-Kohlrabi und Kartoffeln. Für Gemüse-Erkennungs-Vollidioten wie mich vorteilhaft: Man sieht auf der Vorderseite als Foto, welches Gemüse für das Gericht benötigt wird. Im Prinzip ist alles im Paket vorhanden und vorportioniert – man kann also nicht viel falsch machen. Außer natürlich, man hat (wie ich) gerade eben keinen Senf oder Essig im Haus. Mir bleib deshalb heute nur die Entenbrust.

Prinzipiell koche ich kaum nach Kochbuch und auch hier habe ich die Vorgaben mehr als Richtwert genommen. Die Aussagen auf den Rezepten finde ich zudem manchmal wenig hilfreich. Ich soll die Reisbandnudeln nach Packungsaufschrift kochen, heißt es da zum Beispiel. Nett gemeint, aber leider kann ich kein Thailändisch und auf deutsch ist absolut keine Kochzeit auszumachen. Soll man die eigentlich nicht vorher auch erst ein wenig im Wasser aufweichen? Egal, ich koche eh nach Gefühl. Die nicht näher erwähnten Frühlingszwiebel-Blätter kommen bei mir auf das Gericht und serviert wird nicht dekadent auf dem Teller sondern deftig-original in der Schüssel. Die Entenbrust ist für meinen Geschmack einen ticken zu fettig, dafür hebt die Ingwer-Marinade da einiges wieder raus. Insgesamt, ein wirklich leckeres Essen – welches allerdings in erster Linie durch ordentliche Zutaten als durch Originalität glänzt. Egal – mir gefällt das so.

 

Mir völlig schleierhaft bleibt die Portionsmenge. Bei mir ist es für zwei Personen ausgelegt. Geplant hatte ich also den Verzehr am Samstag und Sonntag. Tatsächlich reicht das Essen in meinem Wok jetzt noch für mindestens 4 weiterer solcher Schüsseln. Ich bin nun wirklich kein schlechter Esser, aber von dieser Box kann ich mich gefühlt leicht länger als die geplante Woche ernähern. Meine nächsten hello-fresh-Lieferungen sind jetzt erst mal pausiert.

Was bleibt summa summarum: Was mir am meisten am Konzept gefällt ist ehrlich gesagt wirklich die Idee, sich a) um das kommende Essen keine wirklichen Gedanken machen zu müssen (und damit auch mal gezwungen zu werden, out-of-the-box (haha!) zu denken und zu kochen) sowie b) die Ware abwechslungsreich und vorportioniert zu erhalten. Gerade bei frischen Gerichten winke ich als Single-Haushalt sonst stehts ab: Zu aufwendig ist mir die Suche nach spezielleren Gewürzen oder Gemüsen und sie dann in Kleinstmengen von ein paar Gramm zu erhalten, ist meist nicht möglich. So stehe ich manchmal unschlüssig vor der Gemüsetheke und kaufe den Ruccola eben doch nicht, weil mir die Menge zu viel ist und ich eben nicht jeden Tag Ruccola essen möchte. Bei hellofresh gibt’s ne handvoll – genau richtig für das Gericht.

Den Preis pro Box finde ich da momentan ehrlich gesagt dann wirklich fair und für Einkauf-Muffel wie mich eine echte Bereicherung. Würde ich mehr von zu Hause arbeiten, dann kann ich mir durchaus vorstellen, so ein Abo längere Zeit am Stück laufen zu lassen.

Wer hellofresh.de ausprobieren möchte: Mit diesem Gutscheincode (PHXCDT) gibt es 20 Euro Rabatt auf die erste 3-Gerichte- oder 5-Gerichte-Box (am Ende der Bestellung mit eingeben). Ihr könnt danach jederzeit beenden oder pausieren. (Und ja: Ich erhalte mit dem Code auch einen kleinen Obulus für die Empfehlung). Insgesamt:

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