Tratziges Anthrax

Wenn man nicht daran glaubt, dass 9/11 ein Inside Job war, dann sollte man doch zumindest endlich zugeben, dass es die Anthrax-Briefe waren, die kurze Zeit später verschickt wurden und einige Menschen das Leben kosteten. Mittlerweile wissen wir, dass die Anthrax-Sporen in einem Regierungs-Labor in Utah gezüchtet wurden. Noch 2001 behauptete die US-Regierung, die Anthrax-Briefe kämen aus Afghanistan oder Irak. Ich denke: Wie auffällig muss man eigentlich noch werden: Die Anthrax-Briefe wurden zeitgleich zur Absegnung des Patriot Acts verschickt – jenem Gesetz, welches zuerst in den USA und dann überschwappend durchaus auch in Europa sukzessive den Abbau von Freiheitsrechten in Gang setze. Sie wurden genau an die Senatoren geschickt, die sehr wahrscheinlich gegen den Act stimmen wollten. Zufall? Selbst die Briefe selbst sind ziemlich komisch: Irgendwie hätten das ja nette Terroristen sein müssen, die gleich noch die lebensrettende Maßnahme (Cipro-Penizilin) mit dazu packen. Welchen Sinn hat denn dann die ganze Sache noch, außer vor dem Non-Approval des Patriot Acts zu warnen? Und das sollte ja nun eigentlich nicht im Sinne arabischer Terroristen sein. In einem anderen Brief schreibt der Spinner sogar noch selbst rein, wie die chemische Substanz heißt, die da drin ist. Sehr subtil. Sehr sinnvoll! Achja, und das Datum ist auch auf englisch und nicht auf die im Osten typische Schreibweise MM/DD/YY verfasst. Wie auch immer. Man musste also zugeben, die Anthrax-Briefe sind aus den USA. Die Story dahinter ist wirklich mies und unglaubwürdig. Also musste doch ein Bauernopfer aus der Regierung her. Das hat man nun gefunden: Bruce E. Ivins, ein durchgeknallter Army-Mitarbeiter soll das Anthrax selbst (allein!) fabriziert und verschickt haben. Blöder Zufall: Ivins war eigentlich derjenige, der für die Untersuchungskommission zur AUFKLÄRUNG der Antrhax-Briefe tätig war. Vor einiger Zeit wurde er dann in die Psychatrie eingewiesen. Angeblich wegen Unzurechnungsfähigkeit. Skeptiker vermuteten, dass er vielleicht geplaudert hätte, wer wirklich hinter dem US-Anthrax stand. Nun ist Ivins tot. Selbstmord. Und das FBI ist sich nun sicher: Ivins selbst habe die Anthrax-Briefe verfasst. Und zwar nur er, und ohne dass die Regierung irgendetwas damit zu tun gehabt hätte. Da hat man also den neuen Sündenbock. Fall erledigt. Interessanterweise greifen nun sogar die Medien das Thema auf:

Also, alles erledigt? Die Anthrax-Briefe ein Werk eines Wahnsinnigen, der sich nun blöderweise umgebracht und der US-Regierung so perfekt in die Arme gearbeitet hat? Nur eine Frage dazu: Wieso haben Präsident Bush und Teile seiner Administration bereits einen Monat VOR den Anthrax-Briefen das Gegenmittel Cipro eingenommen, wie das weiße Haus später selbst zugegeben musste?

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