Netflix-Woche: Steins;Gate

Weil ich aktuell sonst nicht viel zu erzählen hab, poste ich mal ein paar Videos, die ich in letzter Zeit bei Netflix geguckt habe, frei nach dem Motto: „Was streamt der Basti grad so?“

Heute: Steins;Gate

Steins;Gate hatte ich vor 7 Jahren das letzte Mal gesehen, aber die Reihe ist gut gealtert und immer noch ein Tipp für alle, die gerne Animes gucken:

Sie handelt von einem verrückten Wissenschaftler, der aus Versehen aus einer falsch gepolten Mikrowelle eine Zeitmaschine bastelt. Zunächst können die Protagonisten nur Textnachrichten mittels an der Mikrowelle befestigtem Mobiltelefon in die Vergangenheit senden. Im späteren Verlauf gelingt es dann auch, Gedanken in ein vergangenes „Ich“ zu transportieren, was bei der Beeinflussung von Entscheidungen und beim Lösen zahlreicher Missionen hilfreich ist. Ganz generell handelt aber Steins;Gate hier ganz bewusst in einem Korsett und verzichtet auf eine wirkliche Zeitmaschine erst mal komplett. Statt dessen wird das komplette Zeitreisen-Feuerwerk innerhalb dieser Grenzen abgeschossen.

Wirklich spannend ist dann nämlich der eigentliche Umgang mit dem Zeitparadoxon und dem „Schmetterlingseffekt“ an sich. Hier teilen sich Zeitlinien nicht sofort durch Veränderungen auf. Vielmehr lebt jede Eventualität für sich schon in einer eigenen Zeitlinie. Eine Zeitreise ermöglicht insofern nur den „Sprung“ zwischen verschiedenen Linien. Die Menschen, die in der jeweiligen Zeitlinie leben, wissen nichts voneinander. Wird ein Zeitsprung durchgeführt, vergessen sie die Vergangenheit ihrer Linie und nehmen das Wissen der neuen Linie an. Die einzige Ausnahme: Unser Wissenschaftler Rintarō Okabe. Der hat die seltene Gabe, auch sein Wissen über die Zeitlinie hinweg zu retten und mehrere Zeitlinien parallel zu „erinnern“. Darauf baut fortlaufend die ganze Handlung der Serie auf.

Ab der zweiten Hälfte spielt der Anime dabei dann sein volles Potential aus. Die Regeln sind bis dahin vollständig erklärt und nun wendet Autor Naotaka Hayashi und sein Team das volle Spektrum der Zeitreisen auf seine gebautes Universum an: Der Anime, der bis dahin noch recht trivial und naiv daherkam, bekommt plötzlich mehr und mehr philosophische Tiefe, die sich in ein fulminantes Finale zuspitzt. Am meisten begeistert hat mich aber, dass die Macher am Ende das komplette Zeitreise-Setting als eine wundervolle Parabel auf das Leben, Freundschaft, Schicksal und Liebe etablieren, ohne dabei abgedroschen oder zu kitschig zu wirken. Eine Anime für die ganze Familie und den Zeitreise-Freak im speziellen. Auf Netflix sogar komplett deutsch erhältlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert